Als im Februar so schönes Wetter war, habe ich mich entschieden als quasi Neubürger der Stadt Erkrath (ich bin Mitte 2020 fest hierher gezogen, hatte fast 6 Jahre lang „nur“ eine Wochenend-Beziehung) meine neue Umgebung zu Fuß zu erkunden. Daher habe ich die Wandersaison schon früh begonnen. Leider allein, denn ich war meist unter der Woche unterwegs, als Julia arbeiten musste. Die Wanderung war allerdings die Ausnahme, denn da wir einen Sonntag als Wandertag gewählt hatten, konnte wir zusammen wandern.

Angeregt wurde ich durch das Buch „25 Wanderungen rund um Düsseldorf“, dass man in der Stadtbücherei Erkrath ausleihen kann. Daher wurde die Berichte zu insgesamt vier Wanderungen bereits im Blog der Stadtbücherei veröffentlicht. Im Beitrag Ex libris… Aus den Büchern der Stadtbücherei – Wandern rund um Düsseldorf (veröffentlicht am 12.04.2021) könnt ihr alle Berichte in einem lesen.
Kurzbeschreibung des Buchs
Das Buch „25 Wanderungen rund um Düsseldorf“ von Mario Tranti listet 25 kurze Wanderungen mit einer Streckenlänge von 4 bis 14 km auf. Einige sind Rundwanderung, andere Streckenwanderungen. Doch der Autor hat darauf geachtet, dass die Start- und Endpunkte an Haltestellen des ÖPNVs liegen. Viele der Wanderungen lassen sich zu größeren Runden kombinieren. Zu allen Wanderungen gibt es GPS-Tracks auf der Verlagshomepage zum Herunterladen, aber natürlich auch sehr ausführliche Beschreibungen im Buch.
Kurzer Hinweis in eigener Sache
Bis ich Bloggerin wurde habe ich auf Wanderungen nur selten fotografiert. Zukünftig wird diese Aufgabe hoffentlich Julia übernehmen. Bei dieser Wanderungen waren es immerhin einige wenige Bilder. Aber bei den trüben und kalten Wetter hätte es eh keine schönen Aufnahmen gegeben.
„Von Kaiserswerth nach Angermund über Kalkum“ und „Von Kaiserswerth nach Angermund über Bockum und Froschenteich“
Kombiniert man die Wanderungen 20 und 21, läuft man die 21 in umgekehrter Richtung. Mit GPS-Gerät ist das kein Problem, wenn man der Wegbeschreibung allerdings folgen will, muss man sehr aufmerksam seine Umgebung im Blick behalten und sich manchmal umdrehen, um die richtige Abzweigung zu nehmen.
Wir parkten in Kaiserswerth, was gar nicht so einfach war. Trotz oder gerade weil Sonntag war. Ausgeguckt hatten wir uns den Parkplatz von Rewe, aber der durch ein Tor versperrt. In einer Anwohnerstraße fanden wir einen Parkplatz in der Nähe des Startpunkts.
Der erste Eindruck von Kaiserswerth war… wow. Alt! Kopfsteinpflaster, Fachwerk, ein äh… was war das? Ein Schloss? Jule meinte, hier wäre einfach nichts zerbombt worden. Okay, nett hier. Wie im Urlaub.
Den Mund bekam ich erst wieder zu, als ich wir von Kaiserswerth nach Kalkum liefen. Durch ein Wohngebiet der 70er/80er Jahre. Doch schon in Kalkum ging das mit dem Stauen wieder los.
Ich war von Kalkum und seinem alten Kern sehr überrascht. Dass man so etwas in Düsseldorf noch findet. Viele Häuser haben Erklärtafeln an den Hauswänden, so dass man etwas über die jeweilige Geschichte erfährt. Eine Art bewohntes Freilichtmuseum. Wer sich für die Geschichte von Kaiserswerth und Kalkum interessiert, dem empfehle ich den Wikipedia-Artikel. Dass dort steht, dass es sich bei Kalkum um den ältesten und zugleich reichsten Stadtteil handelt, wundert mich jetzt nicht mehr.
Weiter ging es über Felder nach Angermund. Zunächst an einem netten Bach, dem Schwarzbach, entlang, touchierten wir hier mal wieder den Neandertalsteig. Im Wald hinter zwischen Kalkum und Angermund legten wir in einer Hütte, denn da war es windgeschützt und nicht so kalt, eine Pause ein. Für lange Pausen war es an diesem Tag einfach zu frisch. Auf dem Bild sieht man gut, dass ich ziemlich dick eingemummelt bin. Aber es blieb trocken.

Mit ein bisschen geocachen vertrieben wir uns die Strecke bis Angermund. Kaum kamen wir aus dem Wald raus und nach Angermund rein, verliefen wir uns fast. Das ist bei uns aber ganz normal. Wir können drüber lachen.
Die Eisdiele in Angermund bot eine willkommene Erfrischung. Auch wenn wir das Eis auf einer Leitplanke sitzend an der Hauptverkehrstraße essen mussten. Ich mache drei Kreuze, wenn Corona vorbei ist und man einfach mal in einer Eisdiele Platz nehmen darf.
Hinter Angermund erwartet uns ein Weg durch Felder zum Heltorfer Schloss. Hier haben wir allerdings nicht angehalten. Ab Wittlaer ging die letzte Strecke am Rhein entlang zurück nach Kaiserswerth.

Die Strecke hier ist komplett geterrt und es waren viele Spaziergänger unterwegs, obwohl es schon richtig spät war. In Kaiserswerth gingen wir kurz durch die Altstadt, damit ich die Wanderung so beenden konnte, wie sie begonnen hatte: mit offenem Mund – und mit platten Füßen!
Fazit: Mit insgesamt 24 km beide Strecken zusammen recht lang. Es geht nur flach und in der zweiten Hälfte leider oft stumpf gerade aus. Viel offene Flächen bieten einen weiten Blick. Mit einem netten Wanderpartner eine gute Strecke für ausgiebige Gespräche und um es einfach mal „laufenzulassen“. Leider war es ein trüber Tag, aber bei Sonnenschein wird es auf den Feldwegen bestimmt sehr warm.
Damit habe ich das Buch „25 Wanderungen rund um Düsseldorf“ erstmal durchgewandert. Die restlichen Wanderungen reizen mich nicht so sehr. Vielleicht komme ich irgendwann nochmals darauf zurück. Aber jetzt sind Jule und ich erstmal am Neanderlandsteig dran. Bericht zu den ersten Etappen folgen bald. Dann auch mit mehr Bildern. Versprochen!