Neanderlandsteig – Etappe 2

Wir haben uns für dieses Jahr vorgenommen, den Neanderlandsteig vom Start an zu laufen. Alle 17 Etappen. Zwar kennen wir schon zwei oder drei Etappen, die wir an verschiedenen Wochenenden gelaufen sind, aber Christin hat sich das als „Jahresziel“ gesetzt. Ob wir das schaffen?

Fakten zu Etappe 2: Wülfrath-Düssel – Velbert-Neviges

Die offiziellen Angaben:

  • Länge: 11,5 km (plus ca. 1,5 km Zuweg ab S-Bahnhof Aprath)
  • Dauer: 3,5-4 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 238 m Anstieg, 233 m Abstieg

Unsere Angaben:

  • Gelaufen am: 25.04.2021
  • Länge mit allem drum und dran: 13,5 km
  • reine Gehzeit: 2:51 h
  • gesamte Dauer: 4:03 h

Unsere Wanderung

Dieses Mal starten wir in Velbert-Neviges am Bahnhof. Dort lassen wir das Auto stehen und stehen selbst 20 min auf dem Gleis rum, bis uns die S-Bahn nach Aprath bringt, wo wir über einen Zuweg zum Startpunkt in Düssel laufen. Dieser ist tatsächlich die Kirche, in der wir letzte Woche unsere Wanderung beendet haben. Bereits der Zuweg ist ein Erlebnis.

Auch dieses Mal ist die Kirche offen, allerdings weil gerade der Gottesdienst endet. Nach einem kurzem Anstieg im Wohngebiet von Düssel geht es zurück zur Düssel, der wir durch ein zauberhaftes Tal mit sehr dicken alten Buchen folgen. Dieses Mal braucht es keine 2 km bis wir uns ausziehen müssen. Es ist warm und sonnig.

Julia hat dieses Mal die große Kamera dabei und fotografiert ein paar sehr schöne Motive von unserem Weg. Im Düsseltal finden wir zum Beispiel diese interessante Brücke. Sie gehört leider nicht zu unserem Weg.

Wir verlassen das Düsseltal und laufen durch auf einem Trampelpfad durch einen Wald mit Jungbuchen, die wohl mal ein geschlossenes Blätterdach über uns bilden werden. Hinter dem Wäldchen bringt uns ein Teerstück auf offenes Gelände, welches uns schnurgerade (nur einmal rechts abbiegen) bergab durch Felder runter nach Schlupkothen bringt. Direkt an die A535. Hier kreuzt im Dorf ein viel befahrerener Fahrradweg. Ich bin froh, dass Radfahrer und Wanderer sich nur kreuzen und sonst jeweils ihre eigene Wege haben. Über uns donnert die Autobahn, die hier auf Stelzen steht. Im Dorf sehen wir einen wunderschönen Vorgarten, über und über voll mit Traubenhyazinthen und anderen Frühblühern.

Wir durchqueren das Dorf und gehen unter der Autobahn durch. Also, laufen wirklich unter der Autobahn, wir queren sie nicht einfach.

Am Brückenpfeiler bringt uns der Neandertalsteig aber sofort wieder zurück auf einen Trampelpfad, der uns ein letztes Mal an der Düssel entlang führt. Dieses Mal queren wir die Autobahn endgültig und gehen kurz am Radweg entlang, bevor wir über einen geschotterten Feldweg hoch (Jule muss Christin ein bisschen schieben) in den Oberdüsseler Wald eintauchen.

Diese kurze Strecke kennen wir aus der Entdeckerschleife Steinbruch Schlupkothen, wo wir zum ersten Mal damals unserer neuen Kameras ausprobiert hatten. Der Wald hier sieht grauenhaft aus. Über alle liegen gefällte Bäume. Was noch nicht gefällt wurde, schält sich wie vertrocknete Haut nach einem Sonnenbrand. Der Wald ist tot.

Wir brüten langsam Hunger aus. Eine kleine Gruppe hat hier ein paar Baumstämme besetzt, aber wir wollen eigentlich noch bis zur Düsselquelle laufen.

Es gibt ca. 1 km vor der Düsselquelle eine Wanderhütte. Die wäre ideal. Leider ist diese dicht am Ort und total vermüllt, scheint ein beliebter Treffpunkt zu sein. Aber nicht für Wanderer. Eigentlich wollten wir hier eine Pause machen, aber aufgrund des Zustands der Hütte laufen wir weiter. Der Weg führt parallel zur Landstraße am Feldrand entlang, zum Glück durch eine Hecke abgetrennt. Gleich soll ja die Düsselquelle kommen. Die ist bestimmt schön gestaltet, vielleicht mit einem kleinen Teich und Bänken, da können wir bestimmt rasten.

Aber nein, es deutet nichts auf die Quelle hin. Das GPS zeigt, dass sie auf einem Bauernhof liegt, gar nicht auf dem Weg und auch nicht wirklich zugänglich ist. Trotzdem war sie die ganze Zeit auf den Wegweisern ausgeschildert. Schade. Da sind wir etwas irrgeleitet worden. Aber vielleicht ist auch dieser dekorative Apfel an der Hofeinfahrt die Sehenswürdigkeit.

Wir laufen weiter. Es geht über einem Trampelpfad bergab und es riecht hier intensiv: Bärlauch! Links des Weges breiten sich Bärlauch-Teppiche aus. Hier ist es schattig und es wird schnell kalt. Trotzdem entscheidet sich Jule Bärlauch zu pflücken. Christin will eigentlich nur noch ihre verdiente Pause und steht sich die Beine in den Bauch. Die nächste Bank gehört aber uns. Unten im Flusstal kommt sie in Sicht und gerade wollen wir drauf zulaufen, als ein Pärchen vor uns Platz nimmt.

Also gehen wir weiter und steigen über einen geschotterten Forstweg im Wald wieder auf. Fast am Ende des Aufstiegs steht zum Glück eine Bank, diese sogar in der Sonne. Hier lassen wir uns fallen. Jemand hat an der Bank diesen Stein platziert. Vielleicht war das ein Zeichen.

Nach der Pause müssen wir jedoch noch ein bisschen aufsteigen – ziemlich anstrengend mit einem vollen Bauch – und kommen raus dem Wald hinaus auf freies Feld. Doch gleich tauchen wir wieder in den Wald ab. Hier wollten wir eigentlich ein bisschen cachen, aber leider habe ich bei der Beschreibung übersehen, dass es sich um T5-Caches handelt. Wir sehen zwar die Dosen, die hängen aber 10 m über uns in den Bäumen. Das wird also nichts. Es geht bergab mit uns bis wir auf diese Waldtier treffen. Die Eule bewacht die Fuhrt, die wir queren müssen.

Hier wird nochmals kurz etwas abenteuerlich. Es ist ziemlich matschig und vor allem rutschig, aber es geht. Wir queren den Bach ohne Zwischenfälle.

Wir machen nochmals eine kurze Pause einem Wanderparkplatz, bevor wir durch den Wald bereits runter Richtung Neviges absteigen. Wir spekulieren noch, wo wir genau rauskommen werden. Da geht es auf einmal raus dem dem Wald, über eine Eisenbahnbrücke und da stehen wir hinter dem Kiosk von Schloss Hardenberg.

Wir sind fast am Ziel. Das ging schnell heute. Hier auf den Gelände ist ordentlich was los. Da wir heute irgendwie ziemlich schnell gelaufen sind und das Wetter sehr gut ist, wollen wir noch einen Multi-Geocache aus der Naturcache-Reihe machen. Der hat uns bei der ersten Etappe bereits begeistert. Leider läuft der Cache in umgekehrter Richtung. Wir müssten also wieder ein ganze Stück zurücklaufen. Außerdem ist an Station 3 Schluss. Das entsprechende Objekt ist nicht zu sehen.

Also laufen wir weiter. Auch diese Strecke Richtung Dom kennen wir bereits. Letztes Jahr waren wir hier bereits einmal geocachen. Daher wissen wir auch, dass sich am Dom eine öffentliche Toilette befindet, die wir ansteuern. Dieses Mal verzichten wir auf einen Kirchenbesuch, stattdessen laufen wir weiter in die Altstadt.

Kurz vorm Bahnhof stolpern wir an einer Eisdiele vorbei. Hier im Schatten ist es kühl. Daher suchen wir uns (in 50 m Entfernung) eine Bank in der Sonne und schlecken als krönenden Abschluss dieser Etappe unser Eis gegenüber der alten Apotheke.

Diese waldreiche Etappe war unglaublich kurzweilig und lief sich richtig gut. Die Steigungen waren gut zu bewältigen (zumindest wenn Jule schiebt). Die meisten Wege waren breite Forstwege mit Schotter, aber es waren auch ein paar sehr nette Trampelpfade dabei. Nur Bänke waren dieses Mal Mangelware.

Nächstes Mal wollen wir die Etappe 3 und 4 kombieren. Hoffentlich geht es nächste Woche direkt weiter. Wandern macht richtig süchtig! Aber zuhause lege ich für heute erstmal auf dem Balkon die Füße hoch und mache die Augen ein bisschen zu.

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