Neanderlandsteig – Etappe 3

Wir haben uns für dieses Jahr vorgenommen, den Neanderlandsteig vom Start an zu laufen. Alle 17 Etappen. Zwar kennen wir schon zwei oder drei Etappen, die wir an verschiedenen Wochenenden gelaufen sind, aber Christin hat sich das als „Jahresziel“ gesetzt. Ob wir das schaffen?

Fakten zu Etappe 3: Velbert-Neviges – Velbert-Nordrath

Die offiziellen Angaben:

  • Länge: 7,2 km
  • Dauer: 2,5-3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 257 m Anstieg, 135 m Abstieg

Unsere Angaben:

  • Gelaufen am: 09.05.2021
  • Länge mit allem drum und dran: 7,2 km
  • reine Gehzeit: 1:40 h
  • gesamte Dauer: 2:18 h

Unsere Wanderung

Eigentlich wären Etappe 3 letzte Woche dran gewesen, aber das Wetter war wirklich nicht so gut und den Tag davor hatten wir einen Fahrrad-Ausflug zum BUGA-Gelände unternommen, nachdem wir die ganze Woche in der Werkstatt mit dem Autoausbau beschäftigt waren. Da musste mal ein Tag Pause sein.

Dafür wollen wir dieses Mal gleich zwei Etappen laufen. Das hat zwei Gründe.

  1. Die 3. Etappe ist relativ kurz. Da lohnt sich die Anfahrt nicht.
  2. Vom Endpunkt in Nordrath kommt man nur schlecht wieder weg bzw. zurück zum Startpunkt. Nach unserer Erfahrung aus der ersten Etappe wollen wir lieber eine Etappe mit S-Bahn-Anschluss.

Die Berichte splitte ich allerdings. Wer also die Etappe 4 lesen möchte, springt hier bitte hin.

Also stehen wir mal wieder in Neviges am Bahnhof. Doch dieses Mal steht unser Auto in Nierenhof. Die Fahrt mit der S-Bahn hat reibungslos geklappt. Die Bahn hatte nur 5 Minuten Verspätung. Aber das ist egal. Wir waren deutlich knapper losgefahren und standen daher nicht zu lange in Nierenhof rum. Hätten wir keine Wanderschuhe an, könnten wir mit Sonnenbrille und Maske aber als Bankräuber durchgehen. 10:25 Uhr ist unsere Startzeit in Neviges.

Die Etappe startet hinter dem Bahnhof direkt mit dem ersten Anstieg. Es geht rauf zur Marienhöhe. Leider fehlt an der Abbiegung zum Trampelpfad, der an einem Zaun entlang führt, das Schild. Aber es geht nur hier weiter. Erst am Ende des Aufstieg, wo wir an einem freien Feld rauskommen, finden wir wieder ein Wanderzeichen. Freies Feld könnte auch das eigentliche Thema dieser Etappe sein. Zunächst gehen wir an Waldrändern auf und nieder, wo wir auf einen alten jüdischen Friedhof treffen. Die Grabsteine sind sehr gut erhalten und reichen bis ins 19. Jahrhundert hinein.

Auf dieser kurzen Etappe sind zwar mehrere Aufstiege (ingesamt 4) zu bewältigen, aber sie ziehen sich stets gemütlich hoch, ohne dass man in Schwitzen kommen müsste. Schwitzen tun wir aber trotzdem, denn es sind über 25°C heute. Zum Glück haben wir unsere Jacken im Auto gelassen. Außerdem weht ein steifer Wind. Gefährliches Sonnenbrandwetter, denn man merkt die Intensität der Sonne nicht. Zum Glück sind wir eingeschmiert. Wir sind heute nicht die einzigen auf dem Neanderlandsteig. Bei uns ist eine Familie, mit der wir eine Weile „fangen“ spielen. Mal sind sie vorne, mal wir.

Hinter dem Friedhof treffen wir schon auf die ersten Gehöfte. Die Strecke heute wird mit dem Untertitel „Von Hof zu Hof durch das Windrather Tal“ beschreiben. Neben „freies Feld“ ist „Höfe und Landwirtschaft“ das zweite Thema dieser Wanderung. Außerdem kommen wir immer wieder an Pferdekoppeln vorbei. Eine hübsche Bank biete sich für eine kurze Trinkpause an.

An einem Angelteich geht es über einen wurzeligen Trampelpfad, wo Stolpergefahrt herrscht weiter. Hier ist es so eng, dass man sich auch ohne Corona am Gegenverkehr vorbeiquetschen muss. Abstandhalten geht leider nicht.

Durch Felder und Wälder geht es langgezogen auf und wieder ab bis wir zum Aufstieg zwischen zwischen Weiden zur Windrather Kapelle kommen. In der prallen Sonne kommen wir auf den Stufen mächtig ins Schwitzen. Auf halber Strecke ist aber eine Bank unter einem Baum, wo wir die Familie ein letztes Mal überholen. Bei Regen dürfte das hier die reinste Rutschpartie werden.

Oben ander Windrather Kapelle schnaufen wir (und anderer Wanderer) kurz durch und nehmen den ersten Cache der „Windrath“-Serie mit. Über einen Garagenhof geht es über einen Trampelpfad weiter in ein kleines Waldstück. Früher führte der Neanderlandsteig hier über eine Kuhweide. Aber inzwischen geht es außenrum, so dass man noch ein bisschen im Wald bleibt. Schon bald stehen wir wieder an einem Hof, der ein Café betreibt. Auch dieser gehört zu den Biohöfen im Windrather Tal, wie wir aus dem Flyer erfahren.

Wir kommen hinunter zur einer Ansammlung von Gehöften, nach denen es gerade über einen geterrten Feldweg durch Weiden geht. Im Sommer wäre es hier wie im Backofen. Zum Glück kommt jetzt ein ausgedehntes Waldstück, das uns über die Tergann Gasse an das Ziel von Etappe 3 führt.

Der Wald erinnert mit dem breiten geschotterten Forstweg ein bisschen an den Deister. Es geht jedoch stetig bergauf. Nicht umsonst sprach der Flyer von einer „wahren Bergankunft“. Der Neanderlandsteig führt uns zum Glück nur kurz an der Landstraße nach Nordrath entlang, biegt dann nochmals in den Wald ab bis man auf einmal an der Bushaltestelle, dem Etappenziel, steht. Fertig ist die Etappe.

Müsste ich heute ein (Zwischen-)Fazit formulieren, wäre es: „kurz“. Viel offene Fläche, wenig Wald charakterisiert diese Etappe. Insgesamt gibt es wenig Rastmöglichkeiten. Aber da wir noch frisch sind, haben wir vielleicht auch nicht so genau darauf geachtet. Eine Wanderhütte haben wir jedenfalls nicht gesehen.

Wir gucken kurz etwas ungläubig auf meinen Fitness-Tracker: Wir haben nur 2:18 h gebraucht, inkl. 3 Geocaches, Fotografieren, Trinkstopp etc. Die reine Gehzeit war knapp 1:40 h. Also geht es sofort weiter mit Etappe 4. Laut Wegweiser sind es 14,0 km bis Nierenhof. Da geht noch was!

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