
Wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr gern nähe. Ich habe sogar hier ein kleines Nähzimmer (ca. 6 qm). Wer das noch nicht weiß, wird es wissen, wenn er diesen Artikel gelesen hat.
Nachdem ich Jule den Wunsch nach zwei gemütlichen Hosen erfüllt habe, bin ich jetzt dran. Auch zu meinem Nähprojekt wurde ich durch ein Buch inspiriert: „Basics aus Webware nähen“ von Julia Korff. Das Buch kann man in der Stadtbücherei Erkrath ausleihen kann. Daher wurde dieser Bereicht zu diesem und dem Hosen-Nähprojekt bereits im Blog der Stadtbücherei veröffentlicht. Im Beitrag Ex libris… Aus den Büchern der Stadtbücherei – Nähen mit Webware und Jersey (veröffentlicht am 17.05.2021) könnt ihr alle Berichte in einem lesen.
Ich habe mir gleich zwei Modelle aus dem Webware-Buch ausgesucht. „Bluse mit Stehkragen“ von Seite 32 und „Blusenshirt mit V-Ausschnitt“ von Seite 8. Beide Teile sollten natürlich aus Webware gefertigt werden. Allerdings lacht mich im Laden ein Viskosejersey an. Für das zweite Stück nehme ich eine feine Viskose mit.
Zunächst heißt es aber hier auch auf den Schnittmusterbögen, die eigentlichen Schnitte zu identifizieren, die richtige Größe auszuwählen, den Schnitt zu kopieren und dann natürlich alles zuschneiden mit zusätzlicher Nahtzugabe.
Der Viskosejersey macht mir trotz Superstretch-Nadel beim Nähen keine Freude. Er wird schlecht von meiner Nähmaschine transportiert, verzieht sich und wirft kleine Falten. Den Saum schlage ich nicht um, sondern nähe mit feinen Zickzackstich einen Rollsaum. Als Highlight benutze ich für den Verschluss des Stehkragen zwei schwarze Glasknöpfe aus dem LWL Museum Glashütte Gernheim. Das Finish machen die aufbügelbaren Glitzersteine.
Weiter geht es mit meinem dunkel bordeauxrotem Viskose-Stoff. Der wird nun zum Blusenshirt mit V-Ausschnitt. Allerdings verwende ich nicht die vorgesehenen langen Ärmel, sondern nehme die Ärmel von „Kleid mit Flügelärmeln“ von Seite 36, die sich hervorragend austauschen lassen. Leider sind meine Schultern am Ende doch etwas breiter als der Rücken des Schnittmusters. Daher spannt das Shirt. Aber wenn ich die Arme hängen lasse, sollte es gehen.
Wenn den Schnitt nochmals verwende, muss ich die Rückenbreite wohl ändern. Aber für den ersten Versuch war es ziemlich gut. Ich mag die beiden Teile jedenfalls sehr.