Nachdem ihr schon einen botanischen Eindruck von Neuseeland bekommen habt, möchte ich euch nun ein paar wilde und nicht ganz so wilde Tiere Neuseelands vorstellen. Nicht alle habe ich in freier Wildbahn bewundern dürfen. Aber ein paar endemische Art konnte ich in Tierparks antreffen und ablichten.
Natürlich trifft man auch überall eingeschleppte und Haustier-Arten.
Zunächst stelle ich euch ein paar schräge Vögel vor. Wer ein genaues Interesse hat, kann alles über diese Vögel in dem Buch „A Photographic Guide to Birds of New Zealand“ nachlesen.
Kiwi
Der Kiwi ist vielleicht DAS Wahrzeichen von Neuseeland. Selbst seine Einwohner nennen sich nach diesem flugunfähigen Vogel. In freier Wildbahn habe ich von diesen nachtaktiven Tieren keine einzige der drei Arten beobachten können. Meist habe ich nachts geschlafen und sollte ich draußen gewesen sein, haben diese netten Vögel sicherlich schnell vor mir reißaus genommen. Gesehen habe ich trotzdem welche. Allerdings in den Nachthäusern vom Wildlife Experience und von Willowbanks (beide Christchurch). Der eine hat sogar seinen Schnabel durch die Gitter gesteckt und an mir rumgeschnüffelt und seine Zunge rausgestreckt. Fotografieren konnte ich leider nur draußen im Hellen, und zwar dieses Kiwi-Hinterteil. Mit dem müsst ihr euch leider an dieser Stelle ebenfalls zufriedengeben.

Kea
Ebenfalls bekannt und berüchtigt ist der Kea, der Bergpapagei. Ich habe diesen Clown unter den Vögel sowohl in freier Wildbahn als auch in Wildparks angetroffen. Im Milford Sound wurden zum Glück unsere Scheibenwischer verschont, nicht so in Willowbanks meine Sandalen, wo ein Kea das Prinzip des Klettverschlusses erlernt hatte. Er: Klettverschluss auf. Ich: Klettverschluss zu. Er: Klettverschluss auf. Ich: Klettverschluss zu. … Ihr dürft raten, wer am Ende das Spiel gewonnen hat.
Takahe
Der Takahe gehört zu den Rallen und ist wie der Kiwi flugunfähig, aber deutlich größer. Er besitzt keine richtigen Flugfedern, sondern eher Feder wie ein Strauß, nur bunter. In freier Wildbahn habe ich ihn nicht angetroffen, aber in Willowbanks hat er wunderbar für mich posiert.
Pukeko
Als Gott den Pukeko schuf, wollte er zunächst eine normalen Vogel machen, der fliegen kann. Dann fiel im ein, dass er ihn in Neuseeland unterbringen wollte, daher gewöhnte er ihm das Fliegen wieder ab. Leider hat der Pukeko ein sehr schlechtes Gedächtnis, daher vergaß er wieder, dass er in Neuseeland lebt und eigentlich nicht fliegen kann. Der Pukeko fliegt wie eine lahme Ente, es ist mehr ein Hopsen mit anschließender Bruchlandung. Er ist saudumm und hat bis heute nicht verstanden, dass nicht alle Autos für Pukekos bremsen. Er brütet gern in Feucht- und Mähwiesen auf den Boden, wo seine Gelege regelmäßig von den Mähdreschern vernichtet werden. Wenn er bei einer Störung durch landwirtschaftliche Maschinen auffliegt (äh,… aufhopst), verheddert sich der Pukeko gern in den Zäunen, da er so kurzsichtig ist, dass er die gespannten Drähte nicht sehen kann. Selbst wenn, er könnte nicht hoch genug fliegen. Bei all diesen Punkten ist es ein Wunder, dass dieser Vogel gerade in den Canterbury Plains der Südinsel immer noch weit verbreitet ist.
Weka
Bei meinem Urlaub 2010 in Neuseeland traf ich auf einem kurzen Spaziergang in der Nähe von Charleston (Südinsel) diesen netten Vogel. Er kam ganz dicht an mich ran und ich fotografierte. Erst als Wochen später mein Bestimmungsbuch zur Hand nahm, musste ich feststellen, dass mir da ein recht seltener Weka vor die Linse gelaufen ist. Er gilt auf der Südinsel als so gut wie ausgerottet. Mal darf auch mal Glück haben.
Yellow Eyed Penguin
Im Gegensatz zum Weka sind Yellow Eyed Penguins in Neuseeland nicht selten. Wenn man weiß, wo man auf der Südinsel suchen muss, kann man sie problemlos in freier Wildbahn beobachten. Wie überall gilt bei Wildtieren ein Mindestabstand von 10 m einzuhalten. Jedenfalls gilt das für die Menschen. Das eine Jungtier an der Catlin’s Coast (gut an der nicht-vorhandenen gelben Augenbinde zu erkennen) hockte an einem Wanderpfad direkt neben uns. Das hat uns aber nicht gestört. Das Jungtier offensichtlich auch nicht. Bei Oamaru kann man abends die Alttiere aus dem Wasser kommen sehen, wenn man gute Augen hat.
Blue Penguin
Der Blue Penguin ist der kleinste Pinguin der Welt. Er kommt an Neuseelandsküsten vor. Ich habe ihn leider nur in der Sea World in Napier sehen dürfen. Die Tierpflegerin war von dem Posing sichtlich nicht sonderlich begeistert.
Albatros
Ich habe die Albatros-Kolonie in Dunedin besucht. Vom Beobachtungsstand aus konnte man die Paare und die Jungvögel gut sehen, die hier zum ersten Mal nach ihrer lange Reise um die Antarktis zur Partnerwahl und Brüten herkommen. Die Vögel sind sehr beeindruckend. Allerdings war es lausig kalt und ich irgendwann festgefroren.
New Zealand Scaup Duck
Die Scaup Duck ist nicht nur die kleinste Ente Neuseelands, sie hält sich auch für einen Haubentaucher. Um zu fressen, kann sie bis zu 40 Sekunden unter Wasser bleiben. Diese habe ich von oben und unten im Lake Wakatipu in Queenstown bei ihrem Tauchgängen beobachten dürfen.
Tausend weitere Vögel
Gefühlt 1000 weitere Vögel habe ich in Neuseeland gesehen. Darunter Tölpel, Scharben (Komorane), kleine und große Signvögel, einheimische, endemische, eingeschleppte Arten. Neuseeland ist voller Vögel. In ihrer natürlichen Umgebung halten sie leider selten still. Aber zum Glück gibt es Einrichtungen wie Willowbanks oder den Bird Life Park in Te Anau.
Hier ein paar Vertreter (leider kenne ich oft nur die englischen Namen):
- 1. Reihe: Kaka, New Zealand wood pigeon (Kereru), Antipodes Island Parakeet
- 2. Reihe: Pfau, white heron, pied stilt
- 3. Reihe: Strauß, banded dotterel
Kein Vogel, aber…
An Ostern war ich bei einer Familie zu Gast, die eine Monarchsfalter-Puppa an einem Strauch in ihrem Garten hatten. Den Ast holten sie ins Haus und wir konnten dem Schmetterling beim Schlüpfen zuschauen. Für mich gibt es kein schöneres Bild für die Auferstehung.
Mehr neuseeländische Tiere gibt’s bald an dieser Stelle. Lest und staunt an dieser Stelle in Kürze weiter.