Island 2018 – Tag 8

17.07.2018

Dettifoss, Hafragilsfoss, Selfoss und Ásbyrgi

Oder: 3 Wasserfälle, 1 Schlucht & endlich Sonne

Wanderung mit drei Wasserfällen und einer Überraschung

Morgens waren wir zum Dettifoss, dem mächtigsten Wasserfall Europas, gefahren, um von dort aus zu unserer spektakulärsten Wanderung zu starten. Doch zunächst machte uns der Wasserfall gehörig nass.

Nachdem wir der Aussichtsplattform, die wohl erweiterte werden sollte, und der Gischt entkommen waren, ging es zunächst über ein graues Lavafeld. Nur die gelben Stöcke zeigten uns, wo es langging. Durch schwarzen Sand stiegen wir in ein altes Flussbett, dem Sanddalur, hinab.

Das Sanddalur ist ein ehemaliges Flußbett der Jökulsá á Fjöllum, der heute den Dettifoss speißt. Hier ereigneten sich gewaltige Gletscherläufe, die die Schluchten schufen. Die Wände der Schluchten bilden Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen aussehen. Auch wenn dieses Flussbett einen guten Eindruck von den Gewalten des Wasser vermittelt, so mussten wir doch irgendwie wieder hinaus auf das Lavafeld. Die gelben Stöcke zeigten uns, was die isländische Version einer Treppe ist. Ohne Zuhilfenahme der Hände ging hier gar nichts.

Die sollten wir heute allerdings noch öfters brauchen. Doch zunächst ging es am Rand der Schlucht weiter. Uns begleitete ein kleiner Vogel, ein Heiðlóa (goldener Regenpfeifer) mit seinem charakteristischem „Tschiiiiep“.

Nach dem Abstieg in die Hafragil-Klamm machten wir an deren Fuß eine Pause. Den nächsten Wasserfall konnten wir bereits hören. Seine Gischt hatten wir bereits vom Rand der Schlucht gesehen. Wasser trat hier klar aus einigen Quellen aus. Bevor es sich mit dem hellem, sedimenthaltigem Wasser der Jökulsá á Fjöllum vereinigt, fließen beide Ströme sichtbar nebeneinander her, was zu tollen Farbeffekten führt.

Nach unserem Aufbruch stand uns eine große Hürde ins Haus. Eine große Geröllhalde, über diese sich Orgelpfeifen aus Basalt türmten, galt es zu überwinden. Wieder leisteten unsere Hände gute Dienste.

Das nächste Zwischenziel war der Hafragilsfoss. Seine Gischt ist grauweiß vom vielem Sediment, das der Fluss transportiert. Absolut fasziniert beobachteten wir die stürzenden Wassermassen.

Durch eine Feuchtwiese ging es weiter. Unsere Rundwanderung war fast beendet. Jedoch kam hinter der nächsten Geröllhalde noch eine sehr spezielle Überraschung.

Denn… Irgendwie mussten wir auch aus der Schlucht wieder raus und zurück zum Dettifos. Hier gab es nur steile Wände mit Basaltsäulen. Wir sahen die gelben Pflöcke, die uns zur Steilwand hinführen. Da sollten wir rauf? Wir schnürten die Rucksäcke fest an den Körper und zogen die Kletterhandschuhe an. Dann zogen wir uns vorsichtig an dem Fixseil aus der Schlucht.

Der Rückweg war nun nur noch Kür. Zurück ging es durch den Sanddalur und über das Lavafeld bis uns die Gischt von Dettifoss wieder durchnässte.

Zum Abschluss statteten wir noch dem Sellfoss einen Besuch ab. Dieser ist vielleicht nicht so beeindruckend wie die Wasserfälle Dettifoss und Hafragilsfoss, dafür ist er hübsch anzusehen. Viele kleine Wasserfällen bilden ein nettes Schauspiel.

Unser Tag war noch nicht beendet. Wir fuhren weiter nach Ásbyrgi gen Norden. Die „Hufeisenschlucht“ wollten wir nicht verpassen.

Sonne in der Ásbyrgi-Schlucht

Auf dem Parkplatz des Besucherzentrums von Ásbyrgi schien uns die Sonne ins Gesicht, als wir um kurz vor 18:00 Uhr ankamen. Wir konnten es kaum glauben. Für eine ausgedehnte Wanderung war es zu spät und wir waren zu müde. Also brachte uns unser Auto in das Zentrum der „Hufeisenschlucht“.

Wir liefen zu einem Teich und erklommen eine Felswand und genossen das Spiel von Licht und Schatten in vollen Zügen.

Hverfjall im Sonnenschein – endlich!

Von Ásbyrgi fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein zurück Richtung Myvatn. Der Sonnenschein hielt an und beschied uns ein paar tolle letzte Blick auf den See und den Krater Hverfjall. Hier entstand auch unser Bannerbild. Mit diesen versöhnlichen Sonnenstrahlen auf dem Gesicht packten wir unsere Sachen zusammen, denn morgen sollte unser Hochlandabenteuer beginnen.

Regen und Kälte war das beherrschende Thema der ersten Hälfte unseres Islandurlaubs. Mit ein paar Sonnenstrahlen verabschieden wir uns in die zweite Hälfte. Mal sehen, mit welchen Wetterkapriolen und unglaublichen Landschaften uns Island noch überraschen wird…

22:41 h
Island: 22:42 h

Ein Kommentar zu “Island 2018 – Tag 8

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