20.07.2018
Von Gamla Laugin bis nach Svínafell
Oder: Eine alte Lagune und eine sehr lange Autofahrt
Lagune mit Übersetzungsfehler
Nachdem wir uns gestern so richtig die Kante gegeben haben, haben wir in dieser Nacht das erste Mal gefroren. Auf dem Campingplatz war es ziemlich feucht. Außerdem regnet es heute morgen als wir abbauen. Wo ist die Sonne von gestern abend hin?

Da wir ziemlich zerschlagen sind und heute ein sehr langer Fahrtag vor uns liegt, verbringen wir den Vormittag in der Gamla laugin. Dort wärmen wir uns so richtig auf. Wörtlich übersetzt heißt Gamla laugin „Alte Lagune“. Im Englischen ist das älteste Schwimmbad Islands allerdings unter „secret lagoon“ (geheime Lagune) bekannt. Egal wie es heißt, es ist noch wenig los heute morgen. Wir ergattern mehrere Poolnudeln und lassen uns buchstäblich für ein paar Stunden treiben. Von oben regnet es immer noch. Am Rand des Beckens steht immer noch das alte Umkleidehäuschen. Die heutigen Umkleiden sind allerdings etwas moderner, wenn auch für deutsche Verhältnisse spartanisch eingerichtet. Außerdem gibt es kleine Springquelle „Litli Geysir“, wirklich sehr niedlich im Vergleich zu ihrem großen Bruder Strokkur, den wir gestern besucht haben.






Auch nach 3 h im Stunden heißen Wasser, regnet es immer noch. Nachdem wir komplett aufgequollen sind, stoppen wir noch im Supermarkt, wo wir im Vorraum etwas essen. Wir stehen noch eine ganze Weile unter dem Vordach, so sehr schüttet es. Dann hechten wir aber doch zum Auto. Denn es schließt sich wieder ein sehr langer Fahrtag an.
Das Ziel ist das Ziel
Unser Ziel heute sind die Gletscherseen im Südosten. Es liegen mehrere Stunden Fahrt auf der Ringstraße vor uns. Wir stoppen nur wenige Mal kurz, aber zu spektakulären Fotostopps kommt es nicht. Es schütttet die gesamte Autofahrt.
Am Ziel in der Nähe vom Skaftafellsjökull gibt es zwei Campingplätze. Einer ist direkt am Touristenzentrum, welcher riesig ist. Ein weiterer liegt ein paar Kilometer weiter am Svínafell und soll nicht nur kleiner, sondern auch besser ausgestattet sein. Diesen peilen wir an. Leider ist er auch sehr voll. Aber wir kriegen noch ein Plätzchen für unser Zelt in einer feuchten Senke.
Es gibt ein großes beheitzes Gemeinschaftshaus mit Kochgelegenheiten. Leider ist es hier ebenfalls völlig überfüllt. Die Kochstellen werden von einer großen Gruppe französischer Jugendlicher und ihrer Betreuer besetzt. Sie kochen für über 20 Leute. Keine Chance dort dran zu kommen. Höfliche Nachfragen werden mit patzigen Kommentaren beantwortet. Also packen wir selbst unseren Brenner aus und setzen uns an einen der langen Tische. Wir kommen mit ein paar anderen Gästen ins Gespräch. Wir sind zwar froh, uns hier aufwärmen zu können, aber der Lärm und die Enge gehen uns schnell auf die Nerven. So flüchten wir ins Zelt und hoffen für die nächsten Tage auf besseres Wetter.
Morgen wollen wir wieder eine längere Wanderungen zwischen mehreren Gletscherseen unternehmen. Aber nur, wenn es trocken ist. Leider haben wir keinen Plan B. Also drücken wir die Daumen als wir in die Schlafsäcke kriechen.