Wir dann mal pilgern machen

Jetzt ist es soweit! Jules Traum von Pilgern erfüllt sich endlich.

Von Köln nach Trier

Wir sind ab heute unterwegs von der Haustür auf dem Jakobsweg, der Via Coloniensis. Korrekterweise sind wir erstmal auf dem Weg nach Köln. Erst dort beginnt die Via Coloniensis, die uns über die Eifel nach Trier führen soll. In 14 Tagen sollen wir in Trier ankommen. Ich bin sehr gespannt, ob wir das schaffen. Das könnte nicht nur an unseren Fähigkeiten liegen, sondern an der Beschaffenheit – oder besser: der Anwesenheit – der Wanderwege. Unser Weg wird uns mitten durchs Flutgebiet in der Eifel führen. Sind die Wanderwege und Brücken an den Ufer der Flüsse wieder hergestellt? Haben Unterkünfte, Hotels und Campingplätze wieder geöffnet? Ein paar Sachen konnte ich bereits klären. Aber diese ist meine erste Wanderung, wo ich nicht alles minutiös und bis ins kleinste Detail vorbereitet habe. Stattdessen habe ich einen guten Reiseführer, der uns Flexibilität auf dem Weg gewährleistet. Und was Trekken angeht, haben wir letztes Jahr auf dem Soonwald- und Schluchtensteig bereits Erfahrung gesammelt. Meine Packlisten sind Gold wert.

Der Weg ist der Weg

“Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.”

J.R.R. Tolkien: Die Gefährten

Wir werden also aus der Haustür treten, allerdings wissen wir ziemlich genau, wohin uns die Füße tragen werden. Am ersten Tag geht es bis nach Zons, wo wir auf den Jakobsweg treffen. Vielleicht können wir hier unseren ersten Pilgerstempel erhalten. Der Jakobsweg führt uns dann am zweiten Tag am Rhein entlang und weiter geradeaus nach Süden bis zum Kölner Dom. Gleich diese zweite Etappe sind 30 km. Zum Glück geht es den ganzen Tag nur gerade aus. Steigungen müssen wir keine meistern, außer vielleicht mal eine Fußgängerbrücke über Autobahnen und Zuggleise.

Eine große Hürde habe ich aber sicherheitshalber im Vorhinein geklärt: Unsere Übernachtung am langen Fronleichnamwochenende in Köln. War gar nicht so leicht da noch eine Unterkunft zu bekommen.

Von Köln geht’s nach Brühl, wo wir hoffentlich in einer Pilgerunterkunft schlafen können. Am Ende des 5. Tages wollen wir Bad Münstereifel erreichen. Hinter Bad Münstereifel beginnt die Berg- und Tal-Bahn-Fahrt der Eifel mit Etappen von über 1000 Hm – und das jeden Tag.

Pilgern entspannt?

Haben wir uns das gut überlegt? Nein, aber das ist egal. Der Jakobsweg führt nicht wie die meisten anderen Wege großzügig um jede menschliche Siedlung drumherum, sondern stets mittendurch. Pro Wandertag durchqueren wir min. 3 Dörfer, in denen es Bushaltestellen gibt. Wenn Jules Knie zickt, brechen wir ab. Wenn es die ganze Zeit regnet und wir völlig durchnässt sind, brechen wir ab. Wenn wir einfach nicht mehr weiterkönnen, brechen wir ab. Wir setzen uns in einen Bus und fahren nach Hause. Dieser Gedanke nimmt sehr viel Druck von uns und dem Weg.

Man braucht es sich nicht gut überlegen, ob man pilgern will oder kann. Man muss es tun. Wenn ihr uns also auf dem Weg trefft, grüßt uns nett und wünscht uns Gottes Segen und einen

Bon Camino!

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